Kanban: Ein Comic
Es gibt Dinge, die sind an sich ganz einfach. Um sie zu erklären kann man ein weiteres Buch schreiben ... oder einen Comic zeichnen. Als Beispiel wurde eine Softwareabteilung gewählt, es könnte jedoch ebenso eine Schlosserei oder eine Großküche sein ... oder ein Autobauer wie Toyota, bei dem dieses System Mitte des 20. Jahrhunderts ursprünglich entwickelt wurde.

Früher: Jeder ist überzeugt, das Beste zu geben.
Die Programmierer codieren auf Teufel komm' raus. Das Testteam kommt nicht hinterher. Alle arbeiten am Anschlag oder darüber hinaus, trotzdem wird nichts fertig ... während derjenige, der die Lösung braucht, nur warten kann.
Jetzt: Kanban im Einsatz
Ein paar kleine Zahlen ändern vieles. Jeder Teilprozess hat nun eine maximale Anzahl an Elementen. Ziel ist es, keine Schlangen entstehen zu lassen, sondern Anforderungen möglichst zügig durch den Prozess zu schleusen.


In der Warteschlange treffen durch Anstoß von aussen ständig neue Aufgaben ein. Jemand muss entscheiden, was in welcher Reihenfolge gemacht wird. Dies ist nichts Neues. Auch der Prozess ist bekannt, zumindest meistens, ebenso wie die prinziellen Zuständigkeiten (Teams).



Es werden nicht mehr so viele Dinge wie möglich angefangen, denn es führt nur dazu, dass Dinge entweder nicht fertig werden, oder sich im Prozess weiter hinten stauen.


Kanban erwartet und fördert die übergreifende Zusammenarbeit in der Annahme, dass fast niemand gerne untätig wartet.
.
Sobald Aufgaben aus der eigenen Zuständigkeit verfügbar sind, werden diese bevorzugt bearbeitet.
.
Um einen Engpass zu erkennen, muss man kein Zauberer mit dem allumfassenden Überblick sein. Vier testbereite Module, wo maximal vier testbereite Module zulässig sind ... es macht wenig Sinn, diese Warteschlange weiter zu verlängern, und jeder kann das mit einem Blick sehen.
Und sollte man es selber einmal nicht bemerken, erledigen das andere.
.
.
Ist der Engpass beseitigt, kehren alle zu ihren früheren Arbeiten zurück. Jetzt macht das auch Sinn.
.
Was ist nun der Unterschied ? Wo ist der Nutzen ?



Kanban ist kein Allheilmittel der Prozessabwicklung. Aber es unterstützt, indem es einen Rahmen - aber kein Korsett mit einer Unzahl Regeln - vorgibt, in dem später auswertbare Messwerte zum Ziel der Verbesserung abgelesen werden können. Mitarbeiter sind auch in Kanban nicht beliebig austauschbar in ihren Funktionen - bei Engpässen unterstützen kann häufig aber auch ein Nicht-Fachmann. Kanban ist in jedem Unternehmen anders ... vermutlich funktioniert es deshalb so gut.



Kanban kann man auch mit Haftnotizen auf einer gekachtelten Wand verwenden. Die Softwarelösung hat trotzdem ihre Vorteile. Das Kanban-Modul in PMAINT verbindet sich mit den bereits vorhandenen Abteilungen, Projekten und Wartungsaufträgen. Es erlaubt die parallele Definition unterschiedlichster Prozesse. Zum Zweck der Verbesserung gibt es einen Zeitraffer, der die Nachbetrachtung erlaubt, um Engpässe auch im Nachhinein bewerten zu können.


Und hier ein funktionierender Prototyp. Die Karten werden mittels Drag'n'Drop bewegt, ein Doppelclick öffnet ihre Detailinformationen, die denen eines kleinen Projekts vergleichbar sind (Notizen, Änderungsverfolgung, Beteiligte, Verantwortliche etc.). Die Karte "webseite" ist nun nicht mehr blockiert. Die Karte ist ein Kandidat, in den Bereich "Fertig" verschoben zu werden.



"Microsoft Excel" und "Microsoft SQL Server" sind Warenzeichen der Microsoft Corporation.